Seiteninhalte
- 1 Mr. No Pain (Novocain) – Die schmerzfreie Action-Komödie im großen Review & Kritik
- 1.1 Einleitung: Warum gerade Mr. No Pain (Novocain)?
- 1.2 Handlung (ohne Spoiler): Von Banküberfällen und schmerzfreien Helden
- 1.3 Entstehung und Hintergründe: Ein Mid-Budget-Film mit Wagemut
- 1.4 Die Stars: Jack Quaid und Amber Midthunder im Rampenlicht
- 1.5 Genre-Mix: Action, Komödie und Romantik – Geht das überhaupt?
- 1.6 Schmerzfreier Protagonist: Das SIPA-Syndrom als erzählerischer Motor
- 1.7 Brutalität und Humor: Wie passt das zusammen?
- 1.8 Chemie und Dynamik: Die Schauspieler im Fokus
- 1.9 Die Rolle von Jack Nicholsons Sohn: Ein unerwartetes Highlight
- 1.10 Vergleich mit anderen Mid-Budget-Filmen: Ein neuer Trend?
- 1.11 Zielgruppe und Sehenswert?
- 1.12 Stärken und Schwächen
- 1.13 Fazit: Eine 7 von 10 für schmerzfreie Action-Unterhaltung
Mr. No Pain (Novocain) – Die schmerzfreie Action-Komödie im großen Review & Kritik
Die Welt des Kinos hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr hochbudgetierte Blockbuster beherrschen die Leinwände, und häufig bleiben mittelgroße Filmproduktionen dabei auf der Strecke. Doch hin und wieder tauchen zwischen all den Franchise-Fortsetzungen und Remakes kleine Perlen auf, die mit einem vergleichsweise bescheidenen Budget dennoch Großes bewirken können. Einer dieser Filme ist Mr. No Pain, im Original bekannt als Novocain. Mit einem Budget von rund 18 Millionen Dollar und einer innovativen Prämisse – ein Protagonist ohne Schmerzempfinden – hat dieser Film bereits im Vorfeld für Aufsehen gesorgt.
In dieser umfangreichen Review und Kritik erfährst du, worum es in Mr. No Pain (Novocain) geht, was die besondere Faszination des Films ausmacht und warum er eine sehenswerte Alternative zu allzu bekannten Blockbustern darstellt. Wir schauen uns die Handlung ohne große Spoiler an, beleuchten die Entstehungsgeschichte, die Besetzung und die Mischung aus Action, Komödie und Romantik. Darüber hinaus klären wir, wer eigentlich alles vor der Kamera steht und warum Namen wie Jack Quaid und Amber Midthunder so hervorragend miteinander harmonieren. Wenn du also wissen möchtest, ob sich der Gang ins Kino oder das Streamen dieses Streifens lohnt, bist du hier genau richtig.
Um das YouTube-Video zu laden, klicke auf den Button und akzeptiere externe Medien.
Einleitung: Warum gerade Mr. No Pain (Novocain)?
Heutzutage sind wir von einer Flut an Filmen umgeben, die häufig auf etablierten Marken basieren. Superhelden-Geschichten, Sci-Fi-Universen und Fantasy-Welten dominieren die Szene. Diese hochbudgetierten Großproduktionen sind zweifellos unterhaltsam und beeindrucken uns mit ihren visuellen Effekten. Doch mittendrin wächst der Wunsch nach etwas „Eigenständigem“. Es fehlt oft an Filmen mit einer gewissen Originalität oder Experimentierfreude, die uns überraschen können – gerade weil sie weniger Erwartungen erfüllen müssen und dementsprechend mehr Risiko wagen.
Mr. No Pain (Novocain) schlägt genau in diese Kerbe. Es handelt sich nicht nur um einen Film mit einer interessanten Prämisse, sondern er wagt auch stilistische Grenzgänge. Anstelle eines austauschbaren Action-Krachers präsentiert sich hier ein Mix aus Romantik, Action, Komödie und Härte. Filme wie Nobody, Crank,Violent Night oder Renfield haben bereits gezeigt, dass es einen Markt gibt für originelle Ideen, die actionreiche Unterhaltung mit Humor und gelegentlich heftigen Gewaltausbrüchen verbinden. Doch während Violent Night sich auf ein Weihnachts-Action-Thema konzentrierte und Renfield ein skurriles Horror-Comedy-Szenario auslotete, bringt Mr. No Pain (Novocain) eine neue Dimension ins Spiel: Ein Protagonist, der buchstäblich keinen Schmerz spürt.
Natürlich weckt diese Idee sofort Assoziationen an diverse Dr. House-Episoden oder medizinische Kuriositäten. Wie funktioniert jemand im Alltag, der sich nicht verletzlich fühlt, weil ihm das Warnsignal Schmerz fehlt? Welche Gefahren können sich daraus ergeben? Und was passiert, wenn dieser Mensch gegen Kriminelle antritt, die ihn verprügeln, anschießen oder bedrohen? Genau diese Fragen wirft Mr. No Pain (Novocain) auf – und beantwortet sie auf äußerst unterhaltsame Weise.
Zusätzlich bietet der Film einen romantischen Touch, der ihn von stumpfer Action klar abhebt. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, allen voran Jack Quaid als charmanter „Loser“ und Amber Midthunder als taffe Love Interest, ist etwas, das man in vielen anderen Werken dieser Art vermisst. Statt einer gezwungenen Liebesgeschichte bekommt der Zuschauer hier eine glaubwürdige, fast niedliche Romanze vorgesetzt – und genau diese Mischung aus Romantik und Action-Härte macht diesen Film so sehenswert.
In einer Zeit, in der wir zwischen hochpolierten Franchise-Fortsetzungen fast schon ersticken, darf man froh sein, dass solche Projekte noch ihren Weg auf die Leinwand finden. Mr. No Pain (Novocain) beweist, dass ein Mid-Budget-Film klug investiert und durchaus riskant inszeniert sein kann, ohne den finanziellen Megadruck der großen Studios im Nacken. Ob diese Rechnung aufgeht und welche Highlights dieser Film zu bieten hat, schauen wir uns nun genauer an.
Handlung (ohne Spoiler): Von Banküberfällen und schmerzfreien Helden

Um vorab eine Vorstellung davon zu bekommen, worauf man sich bei Mr. No Pain (Novocain) einlässt, hier ein kurzer Überblick über die Handlung, ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Im Fokus steht ein junger Mann namens Jack (gespielt von Jack Quaid), der sich im Leben mit einer äußerst seltenen Krankheit namens SIPA herumschlägt. SIPA bezeichnet eine genetische Erkrankung, durch die man keinerlei Schmerz empfindet. Schmerzen sind normalerweise Warnsignale des Körpers, die uns vor Schäden schützen – wer diese Signale nicht spürt, lebt entsprechend gefährlich.
Jack ist kein typischer Held. Er ist schüchtern, wirkt manchmal unbeholfen, aber versprüht dennoch eine seltsame Art von Charme. Als Angestellter einer Bank schlägt er sich eher dröge durch den Alltag, stets bedacht darauf, keine allzu großen Risiken einzugehen. Immerhin könnte er sich verletzen, ohne es zu merken, was fatale Folgen haben kann. Dieses Leben in Vorsicht ändert sich allerdings schlagartig, als eine neue Kollegin namens Emily (gespielt von Amber Midthunder) in der Bank zu arbeiten beginnt. Zwischen den beiden funkt es, und man spürt direkt eine besondere Chemie, die über das rein Berufliche hinausgeht.
Doch das Schicksal meint es nicht ganz so beschaulich mit den beiden. Während Emily zur Zielscheibe eines Banküberfalls wird und als Geisel genommen wird, erkennt Jack, dass er alles in seiner Macht Stehende tun muss, um sie zu retten. Dass er keinen Schmerz empfindet, setzt ihn in die Lage, riskante Dinge zu tun, ohne die übliche Furcht vor körperlichen Konsequenzen. Natürlich ist er kein kampferprobter Veteran. Er macht Fehler, lässt sich von Kriminellen überrumpeln und gerät mehrfach in bizarre Situationen, die ihm in so manch anderer Action-Komödie das Genick gebrochen hätten – nur im wahrsten Sinne des Wortes spürt er davon wenig.
Ab diesem Punkt entfaltet sich ein hochamüsantes, teils brutales und gleichzeitig herzerwärmendes Action-Spektakel. Der Film vermischt Romantik, Gewalt, Humor und eine überraschend düstere Komponente, wenn man bedenkt, wie weit die Verletzungen unseres Helden gehen können, ohne dass er es auch nur im Geringsten fühlt. Zuschauer sollten sich also auf heftige Szenen einstellen, bei denen deutlich wird, dass Mr. No Pain (Novocain) in puncto Gewaltdarstellung nicht zimperlich ist. Trotzdem verliert er nie seinen humorvollen Ton und wechselt geschickt zwischen lauten Action-Momenten und stillen Szenen, die auf die Romanze setzen.
Das Ganze spielt sich über eine kompakte Laufzeit von unter zwei Stunden ab und fühlt sich daher sehr straff an. Es gibt keine langen Durststrecken, in denen sich das Geschehen zieht. Stattdessen folgt ein Einfall dem nächsten, während man hin und wieder einfach nur staunend dabei sitzt und sich fragt, wie weit das Ganze noch gehen kann. Gerade diese Frage befeuert einen wesentlichen Reiz des Films: Schafft es Jack, Emily zu befreien, ohne sich selbst in Lebensgefahr zu bringen? Ist sein fehlendes Schmerzempfinden ein Segen oder ein Fluch? Mehr soll hier nicht verraten werden – das Erlebnis im Kino oder daheim beim Streamen ist es durchaus wert, sich komplett überraschen zu lassen.
Entstehung und Hintergründe: Ein Mid-Budget-Film mit Wagemut
Die Idee zu Mr. No Pain (Novocain) entstand laut verschiedenen Berichten aus Hollywood, als Drehbuchautor Peter Hoare sich intensiv mit seltenen Krankheiten beschäftigte. Unter anderem stieß er auf das Thema von Menschen, die keinerlei Schmerz spüren können. Tatsächlich existiert dieses Phänomen, das Ärzte als Anhidrose oder im spezifischeren Fall als SIPA (Congenital Insensitivity to Pain with Anhidrosis) bezeichnen. Fasziniert von den Möglichkeiten für eine Geschichte, begann er, ein Konzept zu entwickeln, in dem diese Besonderheit zur Grundlage eines Action-Films wird. Dabei stand immer die Frage im Vordergrund, wie jemand mit solch einer Krankheit im Alltag klarkommt – und was passiert, wenn er plötzlich gezwungen ist, gewalttätige Konflikte auszutragen.
Nach den ersten Entwürfen kristallisierte sich heraus, dass das Drehbuch nicht nur ein reiner Actioner sein sollte. Aufgrund der Absurdität und des potenziellen Humors, den eine derartige Premisse mit sich bringt, entschied man sich, komödiantische Elemente einzuflechten. Hinzu kam eine Liebesgeschichte, die den Film quasi als Gegenpol zu den brutalen Szenen bereichert. Diese Mischung machte es den Studios jedoch zunächst nicht leicht, den Film eindeutig einem Genre zuzuordnen. War es eine Rom-Com? Ein Action-Kracher? Oder vielleicht eine Horror-Komödie? Immerhin kann man die teils expliziten Gewaltdarstellungen auch diesem Genre-Spektrum zuordnen.
Schließlich fand das Projekt bei Thunder Road Films Anklang, das bereits Erfahrungen mit Mid-Budget-Filmen gesammelt hatte. Dort war man gewillt, 18 Millionen Dollar in das Projekt zu investieren – genug, um talentierte Schauspieler und eine solide Produktion zu gewährleisten, aber weit entfernt von den hunderten Millionen, die heutzutage oft in Blockbuster fließen. Diese finanzielle Größenordnung ermöglichte es den Machern, relativ frei und kreativ zu agieren, ohne sich ständig nach den Wünschen großer Testpublikums-Gruppen richten zu müssen. Gleichzeitig war man sich des Risikos bewusst: Ein Film, der die Genres vermischt und auf eine ungewöhnliche Prämisse baut, könnte beim Massenpublikum durchfallen. Doch genau darin lag auch die Chance, eine Nische zu finden, die genug Kinogänger anspricht, um einen Erfolg zu erzielen.
Für viele Filmliebhaber und Kritiker ist es genau diese Art von Wagemut, die das Kino bereichert. Statt eines sicheren Sequels zu einem erfolgreichen Franchise nahm man das Risiko in Kauf, etwas Neues und Frisches zu erschaffen. Solche Filme verdienen Aufmerksamkeit, weil sie oft die Kreativität der Filmemacher zur Geltung bringen. Das Publikum hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass es durchaus bereit ist, sich auf Ungewöhnliches einzulassen – sofern die Qualität stimmt und das Ergebnis überzeugt.
Diese Philosophie findet man nun in Mr. No Pain (Novocain) wieder. Wer den Film sieht, spürt förmlich, wie die Macher sich nicht gescheut haben, der Story ihre verrückten Momente zu lassen. Von überzogenen Actionsequenzen und komischen Pointen bis hin zu zärtlichen Szenen zwischen den Protagonisten ist alles dabei. Nicht zuletzt fühlt man sich ein wenig an jene Zeit erinnert, in der Filme wie Crank oder Deadpool für frischen Wind im Genre sorgten. Klar, Mr. No Pain (Novocain) ist weder ein Superhelden-Streifen noch gleicht er einem wahnwitzigen Adrenalinrausch à la Crank, doch er nimmt sich ähnliche Freiheiten, um das Publikum zu überraschen und manchmal zu schockieren.
Die Stars: Jack Quaid und Amber Midthunder im Rampenlicht

Eine der großen Stärken von Mr. No Pain (Novocain) ist unbestritten das Hauptdarsteller-Duo, bestehend aus Jack Quaid und Amber Midthunder. Jack Quaid machte sich vor allem durch seine Rolle als „Hughie“ in der Erfolgsserie The Boys einen Namen. Dort spielte er den liebenswerten, aber unsicheren Typen, der unverhofft in eine Welt voller brutaler Superhelden gerät. Auch in Mr. No Pain (Novocain) gibt er eine ähnlich sympathische Figur: einen etwas tollpatschigen Bankangestellten, der trotzdem immer irgendwie das Herz am rechten Fleck hat. Diese Charaktereigenschaft vermischt sich mit der Besonderheit seiner Krankheit, wodurch er quasi zu einem unerwarteten Antiheld wird.
Amber Midthunder wiederum ist kein unbeschriebenes Blatt: Sie konnte 2022 durch ihre Rolle in Prey auf sich aufmerksam machen, einem Film, der das Predator-Franchise in eine neue Richtung lenkte. Dort zeigte sie bereits, dass sie sowohl Schauspieltalent als auch Körperlichkeit auf die Leinwand bringen kann. In Mr. No Pain (Novocain) übernimmt sie die Rolle der toughen, aber warmherzigen Emily, die in einer schicksalhaften Begegnung auf Jack trifft und ihm plötzlich ungeahnte Lebensfreude beschert. Die Kombination dieser beiden Darsteller ist ein echter Glücksgriff: Ihre Dynamik wirkt echt und ungekünstelt, sodass man ihre gegenseitige Anziehung und Chemie sofort spürt. Das Fundament der Romanze, das der Film aufbaut, überzeugt daher von Anfang an.
Besonders hervorzuheben ist, dass sowohl Jack Quaid als auch Amber Midthunder ihr komödiantisches Timing unter Beweis stellen. Während Quaid humorvoll mit seiner Schusseligkeit und der bizarren Eigenschaft, keinen Schmerz zu empfinden, umgeht, steuert Midthunder immer wieder spitze Dialoge und Schlagfertigkeit bei. Das sorgt für unzählige amüsante Momente, die den Film von vielen anderen Action-Comedies abheben. Im Gegensatz zu so manch anderen Filmpaarungen hat man hier nicht den Eindruck, dass die Romanze nur Mittel zum Zweck ist, um den Plot voranzutreiben. Vielmehr fühlt es sich an, als wäre sie der emotionale Kern der Geschichte. Dadurch erhält der Film ein Herz, das ihn trotz extremer Gewaltdarstellungen sympathisch macht.
Das Zusammenspiel der beiden wird umso wichtiger, wenn man die Action-Szenen betrachtet. Wann immer Jack versucht, Emily zu retten, und sich dabei selbst in Gefahren stürzt, spürt man ihre Verbindung. Sie ist keine bloße „Damsel in Distress“, sondern steht ihm mit Entschlossenheit zur Seite, wo sie kann. Diese Ausgewogenheit in der Rollenverteilung wird viele Zuschauerinnen und Zuschauer freuen, die genug von eindimensionalen Frauenfiguren haben, die nur als Beiwerk des männlichen Helden fungieren.
Sowohl Jack Quaid als auch Amber Midthunder haben sichtlich Spaß an ihren Rollen. Es wirkt, als hätten sie die Gelegenheit genutzt, einmal abseits gigantischer Blockbuster in einem Mid-Budget-Film richtig aufzudrehen. Wer beide Schauspieler in anderen Rollen gesehen hat, wird die feinen Unterschiede bemerken. Quaid wirkt zwar wieder wie eine Art Hughie, doch er bekommt hier ein wenig mehr komödiantischen Freiraum und kann die körperlichen Aspekte – dank der Action-Szenen – stärker ausleben. Midthunder darf sich von ihrer gewitzten und doch verletzlichen Seite zeigen, was eine nette Abwechslung zu ihrer Darstellung in Prey ist.
Genre-Mix: Action, Komödie und Romantik – Geht das überhaupt?
Viele Filme versuchen sich an einer Mischung aus Action und Komödie. Einige sind klassischerweise als Buddy-Cop-Filme angelegt, andere setzen auf Slapstick-Elemente inmitten von Explosionen und Schießereien. Doch in Mr. No Pain (Novocain) kommt zusätzlich eine nicht unerhebliche Portion Romantik ins Spiel. Genau das kann für manche Menschen gewöhnungsbedürftig klingen. Oft hört man von Zuschauern Aussagen wie „Ich möchte lieber eine klare Linie haben: Entweder ein harter Actionstreifen oder eine lustige Komödie.“ Hier wird allerdings versucht, das Publikum in mehreren Emotionsebenen gleichzeitig abzuholen.
- Action: Der Film spart nicht an rasanten Szenen. Ob nun eine Schießerei in einer Bank, ein waghalsiger Kampf in engen Räumen oder eine Verfolgungsjagd: Das Tempo ist hoch, die Choreografien sind gut durchdacht, und die Stunts wirken bei allem Humor durchaus intensiv. Gerade weil der Held keinen Schmerz spürt, kann es passieren, dass man Szenen zu sehen bekommt, in denen er sich Verletzungen zuzieht, die für andere Figuren in Filmen schon das Aus bedeuten würden.
- Komödie: Humorvoll wird es vor allem dann, wenn Jack mit seiner Unfähigkeit, Schmerzen wahrzunehmen, auf die Realitäten des Alltags trifft. Er stolpert auf grandios absurde Weise durch brenzlige Situationen, reagiert manchmal naiv auf Gefahren und scheint nicht den Respekt vor Gewalt zu haben, den man normalerweise entwickelt, wenn man Schmerzen spürt. Dazu kommen witzige Wortgefechte, kleine skurrile Momente des Alltags und eine handvoll Slapstick-Einlagen, die das Ganze immer wieder auflockern.
- Romantik: Was als zarte Liebesgeschichte zwischen einem eher zurückhaltenden Mann und einer selbstbewussten Frau beginnt, wird zum emotionalen Zentrum der Story. Der Film nimmt sich durchaus Zeit, diese Verbindung aufzubauen, und sorgt so dafür, dass es dem Zuschauer nicht nur um die Spektakel-Szenen geht, sondern dass er auch das Liebesglück der Figuren hautnah miterlebt. Tatsächlich könnte man stellenweise denken, man sähe eine Rom-Com aus den späten 90ern oder frühen 2000ern – bis eine brutale Konfrontation wieder die Realität ins Gedächtnis ruft.
Das Erstaunliche ist, dass dieser Mix sich recht organisch anfühlt. Sicher gibt es ein paar Tonwechsel, die abrupt wirken könnten, wenn man einen reinen Actionfilm erwartet hat. Doch gerade die Verschränkung von leichter Romantik, ulkigen Situationen und ziemlich drastischer Gewalt sorgt für einen Reiz, dem man sich schwer entziehen kann. Man lacht in einem Moment und zuckt im nächsten vor Erschrecken zusammen. Dieser Wechselbad der Gefühle ist es, was Mr. No Pain (Novocain) zu einem eigenständigen Erlebnis macht.
Wer das Konzept generell nicht mag, dem wird auch Mr. No Pain (Novocain) nicht komplett überzeugen. Aber wer sich auf Genre-Hybride einlässt und sich von einer ungewöhnlichen, vielleicht sogar ein wenig mutigen Idee begeistern lässt, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Ein großer Bonus ist, dass der Film nicht ewig dauert und sich auf seinen Inhalt konzentriert. So bleibt der Action-Comedy-Mix eine kurzweilige Angelegenheit, ohne zu ermüden oder zu überfordern.
Schmerzfreier Protagonist: Das SIPA-Syndrom als erzählerischer Motor

Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal von Mr. No Pain (Novocain) ist die Idee, einen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, der keinen Schmerz empfindet. Diese SIPA-Erkrankung (Congenital Insensitivity to Pain with Anhidrosis) ist im echten Leben eine extrem seltene, aber sehr reale Erkrankung. Kinder und Erwachsene, die davon betroffen sind, können sich schwere Verletzungen zufügen, ohne es zu merken. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Person und ihr gesamtes Umfeld. Im Film wird dieses Thema jedoch auf actionreiche und humorvolle Weise zugespitzt.
Für die Story ist das Konzept perfekt. Schmerz ist im Action-Genre ein ständiger Begleiter. Helden und Schurken prügeln sich, werden angeschossen oder erleben Explosionen. Normalerweise ist die Frage, wie sie mit den Verletzungen umgehen. In Mr. No Pain (Novocain) ist die Frage ganz anders: Wie geht man damit um, wenn der Hauptcharakter sich zwar verletzen kann, es aber nicht einmal merkt? Die daraus entstehenden Situationen sind nicht nur witzig, sondern gelegentlich erschreckend brutal. Das Publikum reagiert teils mit Lachen, teils mit einem betretenen „Oh, das war heftig!“ Diese Doppeldeutigkeit ist in der Tat einer der stärksten Aspekte des Films.
Zudem werden im Film die alltäglichen Probleme dieses Syndroms beleuchtet. Jack, der Protagonist, hat eine strikte Routine, um sich vor versehentlichen Verletzungen zu schützen. Er wagt keine rasanten Sportarten, er achtet akribisch auf seine Ernährung – sogar das Kauen von fester Nahrung birgt Gefahren, denn er könnte sich die Zunge abbeißen, ohne es zu spüren. Diese detaillierten Einblicke erzeugen Empathie beim Zuschauer, sodass man versteht, wie einsam und vorsichtig sein Leben bisher verlaufen ist. Genau aus diesem Grund wirkt es so befreiend, wenn er zum ersten Mal aus sich herauskommt, weil er sich verliebt und beschließt, Risiken einzugehen – Risiken, die für ihn ungleich gefährlicher werden können.
Spannend ist auch, dass das Fehlen von Schmerz nicht bedeutet, dass Jack unverwundbar ist. Ganz im Gegenteil: Er kann schwer verletzt werden, würde es aber oft erst dann bemerken, wenn die Lage bereits lebensbedrohlich wird. Der Film macht daraus einen Plotmotor, der immer wieder zu kuriosen Szenen führt. Jede Action-Sequenz wird dadurch potenziell gefährlicher, weil Jack möglicherweise erst merkt, dass etwas nicht stimmt, wenn sein Körper zu schwer beschädigt ist, um weiterzumachen. Das verleiht den Kämpfen und Schusswechseln ein gewisses Maß an Nervenkitzel, das man so nicht in jeder Action-Komödie findet.
Insgesamt wird die Thematik zwar nicht in einer wissenschaftlichen Tiefe beleuchtet, die man von einer Doku erwarten würde, aber für einen Action-Comedy-Film geht Mr. No Pain (Novocain) doch überraschend respektvoll mit der Idee um. Man empfindet Mitgefühl für Jack, ohne dass der Film in Mitleidstouren abdriftet. Stattdessen bleibt das Ganze stets unterhaltsam. Dass dabei ab und zu die Realität zugunsten der Actiondramaturgie gebeugt wird, versteht sich fast von selbst – es ist schließlich ein Film, der primär Spaß machen soll.
Brutalität und Humor: Wie passt das zusammen?
Eine Frage, die sich vielen Zuschauern stellen wird, ist: „Wie kann ein Film, der einerseits so witzig und romantisch daherkommt, gleichzeitig so brutal sein?“ Und tatsächlich ist es genau diese Gegensätzlichkeit, die Mr. No Pain (Novocain) auszeichnet und für manche vielleicht auch gewöhnungsbedürftig macht. Wir erleben Szenen, in denen die physische Unversehrtheit des Protagonisten buchstäblich auf dem Spiel steht. Da er selbst keinen Schmerz empfindet, wird die Brutalität seines Umfelds umso deutlicher spürbar, gerade aus Perspektive der Zuschauer.
Manche Kritiker mögen anführen, dass die Gewaltdarstellungen zu stark betont werden. Immerhin enthält der Film deutliche Andeutungen von Torture-Porn-Elementen, besonders in Momenten, in denen Jack massiven Verletzungen ausgesetzt ist. Wer hier sehr empfindlich ist, sollte das unbedingt im Hinterkopf behalten. Allerdings schafft es Mr. No Pain (Novocain), eben diese Brutalität immer wieder mit einem Augenzwinkern zu präsentieren. Fast wie bei manchen Comic-Filmen (etwa Deadpool) wird die Gewalt durch überzeichnete Szenen und komödiantische Wendungen entschärft, sodass man eher lacht als vor Schock aufschreit.
Andererseits kann es auch passieren, dass man das Lachen abrupt im Hals stecken bleibt. Dann realisiert man, was da gerade auf der Leinwand passiert und welche Konsequenzen das in der Realität hätte. Doch genau das macht den Film so reizvoll: Er bewegt sich geschickt auf der Grenze zwischen Humor und Grausamkeit. In einer Szene kann man sich prächtig amüsieren, nur um wenige Sekunden später mit einer Schocker-Szene konfrontiert zu werden, die einen an der Menschlichkeit der Figuren zweifeln lässt. Dieser Kontrast ist unverkennbar beabsichtigt und gehört zum Wesen des Films.
Für viele Zuschauer ist dies eine willkommene Abwechslung von den sonst so steril inszenierten Actionsequenzen, bei denen man lediglich Explosionen und Schüsse sieht, ohne dass echte Verletzungen thematisiert werden. Mr. No Pain (Novocain) zeigt deutlich, dass Schüsse und Schlägereien Konsequenzen haben können – nur spürt das unser Protagonist nicht. Somit bleibt es am Publikum hängen, die physische Härte einzuordnen, was dem Film eine gewisse emotionale Tiefe verleiht. Diese Tiefe ist verbunden mit Witzen, Liebesszenen und Slapstick: ein seltenes, aber wirkungsvolles Gesamtpaket, sofern man sich darauf einlässt.
Chemie und Dynamik: Die Schauspieler im Fokus
Neben dem Hauptdarstellerpaar Jack Quaid und Amber Midthunder zeichnet sich Mr. No Pain (Novocain) auch durch ein Ensemble aus, das nicht im Schatten der beiden stehen muss. Zwar liegt der Schwerpunkt klar auf ihrem gemeinsamen Abenteuer, doch auch die Nebenfiguren sind sorgfältig besetzt und tragen das Ihre zum Filmvergnügen bei.
Allen voran sind die Antagonisten erwähnenswert, die den Banküberfall und die anschließenden Komplikationen lostreten. Während viele Actionfilme sich mit austauschbaren Bösewichten begnügen, investiert Mr. No Pain (Novocain) ein bisschen mehr Mühe, ihnen Charakterzüge zu geben. Einige Gangster haben ihre eigenen Motivationen, Eitelkeiten oder gar persönliche Tragödien, die kurz angerissen werden und sie nicht bloß als reine Funktionsträger wirken lassen. Das heißt nicht, dass wir es mit extrem tiefgründigen Charakteren à la anspruchsvoller Dramen zu tun haben, aber die Bösen sind etwas mehr als nur Schießwütige Statisten.
Die Chemie zwischen Jack Quaid und dem „Chef“ der Gangsterbande (in einer überraschend beachtlichen Performance) sorgt zudem für ein spannendes Wechselspiel. Man spürt, dass der Protagonist eigentlich kein Kämpfertyp ist, aber durch seine Erkrankung einen ungewöhnlichen Vorteil hat. Die Gangster sind hingegen in der Lage, Schmerz zu empfinden, was zu einigen absurden Situationen führt, wenn Jack verletzt wird, ohne es zu merken. Hinzu kommen ungläubige Blicke, wenn sich herausstellt, dass ihm ein Tritt oder ein Schlag kaum Wirkung zeigt. Hier erreicht der Film eine fast surreale Komik, die dennoch nie in reine Lächerlichkeit abdriftet.
Nicht zu vergessen ist die Rolle von Amber Midthunder in diesen Dynamiken. Emily ist keine Figur, die passiv bleibt und gerettet werden muss. Sie hat eigene Ideen, sie diskutiert mit Jack, und sie gibt auch den Bösewichten Paroli, wann immer sie die Gelegenheit dazu hat. Dadurch entstehen Dialoge und Situationen, in denen sich die Figuren gegenseitig herausfordern. Das führt zu Momenten, in denen man fast schon vergisst, dass man einen Action-Comedy-Film schaut, weil die Dialoge einen gewissen Tiefgang besitzen und die Gefühle glaubwürdig transportieren. Klar bleibt am Ende der Tag, dass die Action und der Humor im Vordergrund stehen, doch diese zwischenmenschlichen Nuancen runden das Ganze auf angenehme Weise ab.
Betrachtet man das Zusammenspiel aller Darsteller, fällt auf, dass kaum jemand komplett untergeht. Selbst Nebenfiguren haben ihren Moment. Sicher kann ein Film mit einer Laufzeit von unter zwei Stunden nicht allzu viele Nebenhandlungen aufbauen, doch der Cast wirkt harmonisch. Es wird deutlich, dass die Regie ein Augenmerk daraufgelegt hat, den Schauspielern Raum zum Ausleben ihrer Rollen zu geben. Gerade bei Komödien und Actionfilmen, wo Tempo und Schauwerte dominieren, ist das nicht immer selbstverständlich. In Mr. No Pain (Novocain) hingegen merkt man, dass ein gewisses Ensemble-Gefühl herrscht, welches den Film zugleich lebendig und menschlich hält.
Die Rolle von Jack Nicholsons Sohn: Ein unerwartetes Highlight

Ein Detail, das viele beim Schauen des Films überrascht: Einer der Gegenspieler erinnert optisch und schauspielerisch an den legendären Jack Nicholson. Tatsächlich spielt hier dessen Sohn, Ray Nicholson, eine Nebenrolle. Obwohl er nicht die berühmteste Figur im Ensemble ist, überrascht er durch sein Talent und seine charaktervolle Performance. Oft wird angenommen, die Kinder berühmter Stars hätten es leicht, würden aber nicht an das Können ihrer Eltern heranreichen. Doch Ray Nicholson zeigt in Mr. No Pain (Novocain), dass er sehr wohl einen eigenen Weg gehen kann.
Seine Rolle im Film beschränkt sich nicht nur darauf, der brutale Handlanger zu sein. Vielmehr besitzt sein Charakter eine gewisse Unberechenbarkeit und eine Art von Wahnsinn, die an die frühen Darstellungen seines Vaters erinnern könnten. Dabei nimmt er sich selbst nicht zu ernst und fügt sich perfekt in den Mix aus Humor und Härte ein. Wann immer er erscheint, fühlt man sich ein wenig an die berühmten Momente aus Jack Nicholsons Karriere erinnert, ohne dass Ray versucht, diesen einfach zu imitieren. Stattdessen erzeugt er ein vibrierendes Zusammenspiel mit den anderen Antagonisten und bringt eine Prise Extra-Charisma auf die Leinwand.
Auch für das Marketing ist das eine spannende Komponente: Wer hätte gedacht, in einem Mid-Budget-Action-Comedy-Film diese Art von „Hollywood-Adel“ zu erleben, wenn man so will? Und doch wirkt es zu keinem Zeitpunkt wie ein aufgesetztes Gimmick. Ganz im Gegenteil: Ray Nicholson bleibt im Rahmen seiner Rolle glaubwürdig und wächst in den Szenen, in denen er mit Jack Quaid konfrontiert wird. Das verstärkt auch die Bedrohlichkeit der Lage, da man das Gefühl hat, ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel zwischen zwei ungleichen Kontrahenten zu verfolgen. Einer fühlt Schmerz, der andere nicht, und beide wissen nicht so recht, was das für ihren Kampf bedeutet.
Interessanterweise bekommt auch Amber Midthunder hier und da Interaktionen mit dieser Figur, sodass die Kamera besonders in der zweiten Filmhälfte auf die Konfliktlinie zwischen ihr und den Antagonisten fokussiert. Das steigert die Dramatik und sorgt für zusätzliche Spannung, weil man sich fragt: „Gelingt es Emily, diesen Irrsinn zu überstehen, oder müssen wir uns auf eine Wendung gefasst machen?“ Auch hier vermeidet der Film einfache Klischees, indem er Ray Nicholsons Figur Facetten verleiht, die zwar nicht völlig neu sind, aber ausreichend, um sich von generischen „Goon“-Rollen in Actionfilmen abzuheben.
Vergleich mit anderen Mid-Budget-Filmen: Ein neuer Trend?
Mr. No Pain (Novocain) steht nicht allein da. In den letzten Jahren sind mehrere Mid-Budget-Filme erschienen, die zwar nicht die Schlagkraft der großen Blockbuster besitzen, dafür aber mit Ideenreichtum punkten. Erwähnenswert sind hier unter anderem:
- Violent Night: Eine Actionkomödie mit David Harbour als etwas anderer Weihnachtsmann.
- Renfield: Eine horrorlastige Komödie mit Nicholas Hoult und Nicolas Cage, die sich das Dracula-Mythos-Thema zunutze macht.
- Upgrade: Ein Sci-Fi-Action-Thriller, der trotz bescheidenem Budget eindrucksvolle Action und eine clevere Story bietet.
Diese Filme teilen gewisse Gemeinsamkeiten: Sie setzen auf eine ungewöhnliche Prämisse, zeigen häufig komödiantische Ansätze, mixen gerne mehrere Genres und scheuen sich nicht vor einer gewissen Härte. Was sie unterscheidet, ist die Art, wie sie das Publikum ansprechen und welche thematischen Schwerpunkte sie setzen. Mr. No Pain (Novocain) fügt sich nahtlos in diese Riege ein, indem er eine fast schon absurde Ausgangslage – ein Held ohne Schmerzempfinden – mit einer überdrehten Action und einer romantischen Geschichte kombiniert. Dieses Konzept macht ihn zu einer Art Geheimtipp, vor allem für Menschen, die gerne auf Filmfestivals oder in kleineren Kinos nach Neuentdeckungen Ausschau halten.
Ein Grund, warum dieser Trend vielleicht an Fahrt aufnimmt, liegt darin, dass viele Zuschauer schlicht müde sind von XXL-Produktionen, die immer denselben Schema-F-Aufbau verfolgen. Große Studios tragen höhere Risiken und sind daher oft gezwungen, kalkulierbare Geschichten zu produzieren, die auf den größten gemeinsamen Nenner zielen. Mid-Budget-Filme dagegen können sich mehr Freiheiten erlauben und somit origineller sein. Natürlich sind sie nicht für jeden Geschmack gemacht, aber sie erreichen meist genau jene Kino- und Streamingfans, die gezielt nach Abwechslung suchen.
Dass Mr. No Pain (Novocain) in diese Kerbe schlägt, wird bereits an den Reaktionen aus ersten Vorführungen deutlich: Das Publikum lacht, es zuckt zusammen, und es geht mit den Charakteren mit. Viele loben den Mut, einen brutal-witzigen Actioner mit einer ernst gemeinten Romanze zu verbinden. Auch wenn gelegentlich Kritik aufkommt, man hätte den Ton nicht konsequent genug verfolgt, ist das alles in allem ein sehr positives Gesamtbild für einen Film, den niemand auf dem Schirm hatte, als das Jahr begann. Das beweist einmal mehr, dass sich die Filmlandschaft in einer spannenden Phase befindet, in der Überraschungserfolge durchaus möglich sind.
Zielgruppe und Sehenswert?

Bei jedem Film stellt sich die Frage: „Für wen ist das eigentlich etwas?“ Mr. No Pain (Novocain) richtet sich prinzipiell an ein Publikum, das Action schätzt, aber auch Spaß an komödiantischen Einlagen hat und keine Probleme mit teils deutlicher Brutalität. Die Altersfreigabe dürfte, je nach Land, eher im oberen Bereich liegen, weil man doch Szenen vorfindet, die im Kontext der Gewalt sehr explizit sein können. Wer also hofft, eine harmlose Sonntagabend-Unterhaltung für die ganze Familie zu bekommen, sollte lieber zweimal hinschauen.
- Action-Fans: Wer es liebt, wenn es zur Sache geht, wird hier bedient. Trotz des eher niedrigen Budgets wirkt die Inszenierung hochwertig, die Kämpfe sind kreativ gestaltet.
- Freunde des schwarzen Humors: Diese werden sicherlich Freude an den Momenten haben, in denen Jacks nicht vorhandenes Schmerzempfinden zu kuriosen Situationen führt.
- Romantiker: Ja, tatsächlich kann der Film auch Romantikfreunde glücklich machen, denn die Liebesgeschichte zwischen Jack und Emily ist charmant und glaubwürdig.
- Gore-Interessierte: Obwohl es kein reiner Splatterfilm ist, existieren ein paar Momente, die einen hohen Ekelfaktor haben können. Wer Terrifier oder ähnliche Streifen kennt, wird zwar andere Maßstäbe anlegen, dennoch hat Mr. No Pain (Novocain) seinen Anteil an derben Szenen.
- Cineasten auf der Suche nach etwas Neuem: Wem große Franchise-Filme zu eintönig geworden sind, findet in Mr. No Pain (Novocain) eine erfrischende Abwechslung, die nicht jede Genre-Regel befolgt.
Auf der anderen Seite ist der Film nichts für Menschen, die nur sehr subtile Gewalt und einen ernsthaften, realistischen Ton bevorzugen. Auch wer Romantik im Kino nur ertragen kann, wenn sie ohne Action und Humor auskommt, könnte irritiert sein. Die Mischung ist durchaus speziell und polarisiert sicher einige Zuschauer. Ebenso könnten Fans ganz klassischer Rom-Coms von der Heftigkeit mancher Szenen abgeschreckt werden.
Dennoch ist die Zielgruppe vergleichsweise breit, da Mr. No Pain (Novocain) so viele Elemente vereint. Genau das könnte ihm zugutekommen, wenn er auf Streaming-Plattformen verfügbar sein wird. Wer neugierig auf eine anderartige Action-Komödie ist, die nicht vor schrägen Ideen zurückschreckt, sollte ihm eine Chance geben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man zumindest gut unterhalten wird und den Film mit einem zufriedenen Lächeln beendet.
Stärken und Schwächen
Bevor wir zum abschließenden Fazit kommen, ist es hilfreich, sich die wichtigsten Stärken und Schwächen von Mr. No Pain (Novocain) noch einmal klarzumachen.
Stärken:
- Originelle Prämisse: Ein Held ohne Schmerzempfinden ist ein spannender Aufhänger, der unterhaltsame und teils auch erschreckende Möglichkeiten eröffnet.
- Jack Quaid und Amber Midthunder: Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern trägt einen Großteil des Films. Ihre Romanze wirkt echt und verleiht dem Geschehen Herz.
- Genre-Mix: Action, Komödie und Romantik werden gekonnt verknüpft. Für Zuschauer, die solche genreübergreifenden Experimente mögen, ist der Film eine wahre Freude.
- Humor: Egal, ob Slapstick, schwarzer Humor oder Situationskomik – Mr. No Pain (Novocain) verfügt über eine ganze Palette an witzigen Momenten, die oft genau im richtigen Augenblick kommen.
- Rasantes Tempo: Mit einer Laufzeit von unter zwei Stunden wird keine Szene unnötig in die Länge gezogen. Die Handlung bleibt durchweg spannend.
- Mid-Budget-Charm: Der Film wirkt nicht überladen und nutzt sein Budget effektiv. Gerade Fans von kreativen Indie- bis Mid-Budget-Produktionen werden sich hier heimisch fühlen.
Schwächen:
- Teils sehr drastische Gewalt: Nicht jeder Zuschauer wird Gefallen daran finden, wie körperliche Schäden inszeniert werden. Manche Szenen könnten sehr verstörend wirken, weil Jacks Unfähigkeit, Schmerz zu spüren, die Brutalität noch hervorhebt.
- Tonwechsel: Die Mischung aus Romantik, Action und Comedy kann für manche zu abrupt wirken. Wer auf eine stringente Erzählweise setzt, wird sich möglicherweise an den teils starken Stimmungsumschwüngen stören.
- Eingeschränkte Figurentiefe: Obschon die Nebenfiguren besser sind als bei vielen vergleichbaren Produktionen, bleiben einige Antagonisten letztlich doch Klischees des Genres. Eine umfassende Charakterentwicklung darf man nicht erwarten.
- Hohes Erklärungsbedürfnis: Der Film behandelt SIPA zwar ausreichend für das Verständnis der Handlung, aber wer sich eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit diesem seltenen Krankheitsbild erhofft, wird eher enttäuscht sein.
- Nicht jeder Gag trifft: Bei einer derartigen Bandbreite an Humor ist es normal, dass nicht jeder Witz sitzt. Einige Pointen wirken flach oder im Vergleich zur restlichen Handlung deplatziert.
Fazit: Eine 7 von 10 für schmerzfreie Action-Unterhaltung
Mr. No Pain (Novocain) ist ein erfrischendes Beispiel dafür, wie Mid-Budget-Filme neue Wege einschlagen können, die abseits des typischen Blockbuster-Terrors verlaufen. Die Geschichte um einen Protagonisten ohne Schmerzempfinden ist clever als Aufhänger für spektakuläre und höchst unterhaltsame Action-Sequenzen genutzt worden. Die teilweise extreme Brutalität wird durch Humor und eine berührende Liebesgeschichte entschärft, sodass man ein nahezu rollercoasterartiges Filmerlebnis bekommt – mal lacht man, mal zuckt man zurück, und zwischendrin fiebert man mit den Figuren mit.
Jack Quaid und Amber Midthunder harmonieren dabei ausgezeichnet und verleihen dem Film eine glaubwürdige und süße Romanze, die das Herz am richtigen Fleck hat. Wer sich auf Genre-Mischungen einlassen kann, wird eine Menge Freude haben. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass der Film nichts für zarte Gemüter ist. Manch einer dürfte die drastischen Szenen als zu überzogen empfinden, und die Tonwechsel zwischen Romantik, Komödie und wirklich harter Action wirken gelegentlich etwas sprunghaft.
Trotzdem ist das Gesamtpaket äußerst gelungen und verdient definitiv eine Chance im Kino oder beim Streamen. Für Fans von Action, schwarzem Humor und originellen Ideen ist Mr. No Pain (Novocain) eine sehenswerte Erfahrung, die gekonnt zeigt, dass man mit einem Budget von 18 Millionen Dollar immer noch innovative Geschichten erzählen kann. Wer nach Abwechslung von den altbekannten Hollywood-Blockbustern sucht, sollte sich diesen Film vormerken. Unter dem Strich vergebe ich für dieses schmerzfrei-rasante Abenteuer eine 7 von 10 – ein echtes Highlight für all jene, die nach einer ungewöhnlichen Mischung aus Adrenalin, Humor und Herz suchen.
Bildnachweise:
Die Rechte an den hier verwendeten Bildern liegen bei den jeweiligen Filmstudios und Verleihern. Die Verwendung erfolgt ausschließlich zu illustrativen Zwecken im Rahmen der Berichterstattung.
Mr. No Pain (2025) – Studio: Thunder Road Films | Verleiher: Sony Pictures Entertainment – Deutscher Verleih: Paramount Pictures Germany
Eingebettetes YouTube-Video:
Dieses Video stammt vom offiziellen YouTube-Kanal ParamountPicturesGER und wurde gemäß den YouTube-Nutzungsbedingungen eingebunden.
Das Video trägt den Titel „MR. NO PAIN | Offizieller Trailer deutsch | (Kinostart: Ab 20.3.2025)” und ist direkt auf YouTube abrufbar:
🔗 https://www.youtube.com/watch?v=8D8eDRUZ4EU
Das Video ist auf YouTube gehostet. Beim Abspielen können personenbezogene Daten an YouTube (Google LLC) übertragen werden.
Weitere Informationen zur Datenverarbeitung findest du in unserer Datenschutzerklärung.