Seiteninhalte
- 1 Star Wars: Underworld – Die verlorene Serie, die das Franchise für immer verändert hätte
- 2 Die ursprünglich geplante Live-Action-Revolution
- 3 Die ursprüngliche Idee hinter „Star Wars: Underworld“
- 4 Die Entwicklung und Herausforderungen – Von großer Vision zu großen Problemen
- 5 Die geplanten Inhalte und Charaktere – Ein erwachsener Blick auf eine brutale Galaxis
- 6 Die Verbindung zu anderen Star Wars-Projekten – Star Wars 1313 und Co.
- 7 Warum wurde die Serie nie realisiert? – Eine Kollision aus Budget, Übernahme und Vision
- 8 Die verlorenen Drehbücher und mögliche Zukunft – Gibt es eine Chance auf Auferstehung?
- 9 Fazit – Die tragische Verpasste Chance einer neuen Star-Wars-Ära
Star Wars: Underworld – Die verlorene Serie, die das Franchise für immer verändert hätte
Wenn es in der Star Wars-Galaxis ein Thema gibt, das die Gemüter vieler Fans gleichermaßen fasziniert und frustriert, dann ist es die niemals realisierte Live-Action-Serie Star Wars: Underworld. Schon der Name verspricht eine dunklere, erwachsenere Perspektive auf das geliebte Universum. Darüber hinaus brachte George Lucas selbst das Projekt ins Gespräch – und zwar bereits 2005, als er noch fest bei Lucasfilm das Zepter führte. Mit der Zeit wurden immer mehr Details an die Öffentlichkeit getragen, darunter angeblich 60 fertige Drehbücher und ein geplantes Budget von rund 40 Millionen Dollar pro Episode, was selbst aus heutiger Sicht ein wahres Mammutprojekt darstellt. Warum diese Serie – trotz all ihrer vielversprechenden Ideen, trotz der erarbeiteten Story und trotz der großartigen Vision – letztendlich nie das Licht der Welt erblickte, beschäftigt mich persönlich sehr. Als ein großer Film, Serien – und ganz besonders Star Wars-Fan, möchte ich meine eigenen Gedanken, Recherchen und Eindrücke zu diesem verpassten Meilenstein im Star Wars-Universum mit dir teilen.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich diese Idee eines Unterwelt-Szenarios auf Coruscant reizt, zumal genau dort – zwischen Episode III und Episode IV – so viel spannendes, erzählerisches Potenzial liegt: Die frisch aufsteigende Rebellion, die Allgegenwärtigkeit des neuen Galaktischen Imperiums und das Leben von Schmugglern, Kopfgeldjägern und anderen zwielichtigen Gestalten, die fernab der polierten Oberfläche agieren. Dies alles aus der Hand von George Lucas, unterstützt von Rick McCallum, der auch an der Prequel-Trilogie beteiligt war? Ganz ehrlich: Da blutet einem das Fanherz, wenn man daran denkt, dass wir dieses Projekt bis heute nicht zu sehen bekommen haben.
Im Folgenden tauchen wir nun gemeinsam tiefer in diese verschollene Star-Wars-Welt ein. Ich möchte dich mitnehmen in die Hintergründe, die zentralen Punkte der Geschichte, die Budget-Hürden und die vielen Spekulationen, warum aus „Underworld“ einfach nichts wurde. Dabei werde ich viele Details zusammenführen, die sowohl aus offiziellen Interviews als auch aus meiner eigenen Analyse und Berichten der Star-Wars-Community stammen. Gleichzeitig gebe ich dir Einblicke in meine ganz persönlichen Gedanken: Wie hätte „Underworld“ das Star Wars-Universum umkrempeln können? Wäre es ein Erfolg geworden oder hätte es das Franchise in eine völlig falsche Richtung gelenkt? Und wieso verschwendet Lucasfilm heute eigentlich nicht einmal ein paar Blicke auf die angeblich fertig geschriebenen Drehbücher? Ich hoffe, du bist ebenso neugierig auf diese Reise wie ich.
Die ursprünglich geplante Live-Action-Revolution
Als George Lucas im Jahr 2005 Star Wars: Underworld zum ersten Mal erwähnte, gab es förmlich einen Sturm der Begeisterung in der Fangemeinde. Denn das Konzept klang regelrecht bahnbrechend: Eine Live-Action-Serie, die nicht nur zeitlich zwischen Episode III: Die Rache der Sith und Episode IV: Eine neue Hoffnung angesiedelt ist, sondern vor allem einen neuen Fokus legt.
- Statt Jedi, Sith und den großen Lichtschwert-Duellen: Kriminelle Machenschaften, Syndikate, Untergrundorganisationen in den dunklen Gassen von Coruscant.
- Statt der klassischen Heldenreise eines Luke Skywalkers: Ein Erzählstrang über Schmuggler, Gangster, Kopfgeldjäger und andere Anti-Helden, die ihr eigenes Süppchen kochen.
- Statt einer familienfreundlichen Abenteuer-Geschichte, wie wir sie von den Filmen kennen: Düsterere, erwachsenere Töne, welche die Star-Wars-Galaxis aus einer völlig anderen Perspektive beleuchten sollten.
Man kann sich vorstellen, was für ein Schock es war, als immer klarer wurde, dass Lucas das Projekt nicht umsetzen konnte. Dabei hatten sich so viele Fans erhofft, das Star Wars-Universum in einer Neuauflage zu erleben – mit Ecken, Kanten und tiefgründigen Figuren. Zu dieser Zeit war das für Star Wars-Verhältnisse ein Novum: Immerhin hatten wir damals vor allem die klassischen Filme sowie The Clone Wars (die Animationsserie) und vorangegangene Expanded-Universe-Romane, aber nichts Vergleichbares mit wirklichem Live-Action-Fokus auf den Bodensatz der Galaxis.
Doch was genau war diese ursprüngliche Idee? Wieso wollte Lucas eine ganze Serie um die Unterwelt von Coruscant stricken, und wie passt das in die größere Zeitlinie von Star Wars zwischen den Prequels und der Originaltrilogie?
Die ursprüngliche Idee hinter „Star Wars: Underworld“

Einer der faszinierendsten Aspekte von „Underworld“ ist, wie George Lucas schon 2005 ein großes, ehrgeiziges Projekt in Angriff nehmen wollte, um den Übergang zwischen Episode III und Episode IV erzählerisch zu füllen. Diese Lücke hatte bisher nur rudimentär in Comics, Romanen und ab 2008 in Ansätzen durch The Clone Wars Beachtung gefunden – aber eben nicht in einer Live-Action-Umsetzung.
Fokus auf Coruscants Unterwelt
Was mich persönlich sofort gepackt hat, ist dieser Ansatz, sich völlig auf die kriminelle Szene zu stürzen. Coruscant, der galaktische Regierungssitz, war stets dieser strahlende Planet, ein Zentrum der Zivilisation. Doch unter seinen obersten Ebenen brodelt es: Gangs, Syndikate und allerhand dubiose Gestalten bevölkern die tieferen Schichten, fernab vom glamourösen Schein der wohlhabenderen Bezirke.
- Dieser Kontrast zwischen dem elitären Niveau der Politik in den oberen Ebenen und dem harten Überlebenskampf in den dunklen Schluchten der unteren Ebenen ist ein erzählerischer Schatz.
- So etwas hatten wir bis dahin kaum zu sehen bekommen, höchstens angedeutet in den Prequels mit den ein oder anderen Szenen in Nachtclubs oder Slums.
- „Underworld“ hätte gezeigt, wie es ist, im Schatten des Imperiums zu leben, ohne dass Lichtschwerter oder Jedi-Ritter einen aus der Patsche helfen.
In vielen Fan-Diskussionen hieß es damals, Lucas wolle sich von Vorbildern wie „The Wire“ oder auch „The Sopranos“ inspirieren lassen – also Serien, die Realismus, Charaktertiefe und komplexe soziale Strukturen in den Vordergrund stellen. Eine solche Star-Wars-Produktion, noch dazu mit dem hohen Budget, das später kolportiert wurde, hätte vermutlich alles Bisherige in den Schatten gestellt.
Die Zeitlinie zwischen Rebellion und Imperialem Aufstieg
Doch warum genau zwischen Episode III und Episode IV? Dieser Zeitraum, direkt nach der Machtergreifung von Imperator Palpatine, ist unglaublich spannend:
- Darth Vader ist erst kürzlich geboren – in jenem zerstörten Körper Anakin Skywalkers –, und das Imperium formiert seine Streitkräfte, um die gesamte Galaxis zu dominieren.
- Die Rebellion ist noch im Entstehen begriffen und macht ihre ersten, scheuen Schritte.
- Viele Planeten, Organisationen und Individuen versuchen, sich mit dem neuen Regime zu arrangieren oder profitieren sogar vom Chaos.
„Underworld“ hätte also die perfekte Schnittstelle geboten, um die Entstehung bestimmter Widerstandsbewegungen zu zeigen, ohne immer nur Luke, Leia oder Obi-Wan Kenobi in den Fokus zu rücken. Gerade Letzteres war ja laut Rick McCallum bewusst: Man wollte nicht schon wieder die großen Ikonen wiederkauen, sondern eine eigene Sparte im Star-Wars-Kosmos etablieren, die Abgründe und grauen moralischen Zonen beleuchtet.
Die Entwicklung und Herausforderungen – Von großer Vision zu großen Problemen
Trotz all dieser verheißungsvollen Ideen stieß „Star Wars: Underworld“ auf zahlreiche Hürden, die schlussendlich zur Einstellung des Projekts führten. Rick McCallum, der von Lucas als Hauptproduzent eingesetzt wurde und bereits bei der Prequel-Trilogie (Episode I bis III) eng involviert war, sprach Jahre später recht offen darüber, wie monumental dieses Unterfangen geplant war und wie schwierig es war, die Finanzierung zu sichern.
Budget und HBO-Gespräche
Eines der größten Streitthemen: Das Budget. In einem relativ aktuellen Interview betonte Rick McCallum, dass man von 40 Millionen Dollar pro Folge ausgegangen sei. Allein diese Zahl sprengt selbst heute noch gängige Maßstäbe. Zwar haben wir mittlerweile Serien wie Game of Thrones oder Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht, die ebenfalls riesige Budgets verschlingen, aber zu der Zeit, als „Underworld“ entwickelt wurde, war das schlichtweg astronomisch.
So soll George Lucas angeblich sogar mit HBO verhandelt haben, weil eben jener Sender schon damals für hochkarätige Serien stand, zum Beispiel „The Sopranos“ oder „The Wire“ – Serien, die ebenfalls eher auf Erwachsene abzielen. Das hätte also durchaus ein gutes Match sein können. Dass HBO nicht sofort zugesagt hat, kann verschiedene Gründe haben:
- Die Kosten hätten jeden Rahmen gesprengt, der Sender war damals noch nicht auf solche Budgets eingestellt.
- Es herrschte vielleicht Unsicherheit, ob Star Wars in einem düsteren Format überhaupt funktionieren würde, immerhin galt es als familienfreundliche Marke.
- Auch technische Hürden waren denkbar, denn man hätte einen enormen Effektaufwand benötigt, um Coruscant in Live-Action glaubwürdig umzusetzen.
Dass diese Gespräche letztlich versandeten, führte dazu, dass Lucas mit Lucasfilm das Projekt erst weiterentwickeln wollte, bevor man einen definitiven Partner sucht. Doch bereits in diesem Stadium verschlang „Underworld“ immense Ressourcen, ohne einen grünen Lichtschimmer am Produktionshorizont.
Vergleich mit anderen Star Wars-Projekten
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass in jener Zeit The Clone Wars (die Animationsserie) ziemlich erfolgreich anlief und Lucasfilm sich auf die Fortführung dieses Formats konzentrierte. Zusätzlich gab es die Prequels, die bei den Fans teilweise kontrovers aufgenommen wurden, was das Vertrauen in neue Star Wars-Unternehmungen nicht unbedingt stärkte.
- Viele Fans liebten Episode III, aber Episode I und II galten als zu kindlich, zu CGI-lastig.
- „Underworld“ dagegen sollte weniger kinderfreundlich, brutaler und erwachsener sein – also ein deutlicher Schritt weg von der bisherigen Richtung.
Es gab also einerseits diesen Drang nach einem reiferen Star Wars, andererseits Zweifel, ob das Publikum reif dafür sei oder ob man sich damit Teile der Fangemeinde vergrault, die das Franchise eher mit lockeren Abenteuern verbindet.
Die geplanten Inhalte und Charaktere – Ein erwachsener Blick auf eine brutale Galaxis

Was mich bis heute an „Star Wars: Underworld“ reizt, ist die Aussicht auf völlig andere Perspektiven im Star-Wars-Kosmos. McCallum bestätigte, dass man sich stark auf Gangster-Elemente, Syndikate und den Alltag in der Unterwelt konzentrieren wollte. Die oberen Ränge des Imperiums, wie der Imperator oder Darth Vader, hätten zwar exisiert, aber sollten nicht im Fokus stehen.
Keine Ikonen im Mittelpunkt
Laut Interviews sollten Imperator Palpatine, Darth Vader oder ein junger Luke Skywalker höchstens mal am Rande auftauchen. Schließlich war die Idee, sich komplett auf neue Figuren zu fokussieren. Weg von den „großen Schlachten“, hin zu den persönlichen Kämpfen eines kleinen Mannes (oder Frau, oder Alien) im Sumpf von Korruption und Gewalt. Das war eine bewusste Abkehr von den klassischen Heldenerzählungen, wie wir sie sonst kannten.
Einen Vergleich mit „Game of Thrones“ – den McCallum selbst einmal gezogen haben soll – finde ich durchaus passend:
- „Game of Thrones“ bot eine Welt voller Machenschaften, Intrigen und moralischen Grauzonen.
- Jeder Charakter verfolgte eigene Ziele, und es gab keine klaren Gut-Böse-Schemata.
- Genau so sollte „Underworld“ eine erwachsene Serie sein, in der Brutalität, Verrat und ambivalente Charaktere deutlich präsenter sind, als man es in Star Wars-Filmen bis dahin gewohnt war.
Test Footage und erste Einblicke
Immer wieder machte Test Footage die Runde: Szenen, in denen eine weibliche Kriminelle Pläne eines Sternenzerstörers klaut und sich mit Sturmtrupplern anlegt. Zwar gab es nie einen offiziellen Release dieser Aufnahmen, doch Ausschnitte fanden ihren Weg ins Internet. Sie deuteten bereits an, wie feindselig und rau die Atmosphäre in „Underworld“ werden sollte.
- Fans, die das Material gesehen haben, berichteten von einer schmutzigeren Optik, ähnlich wie in einigen Szenen von „Rogue One“ oder „Andor“.
- Auch das Sounddesign klang ungleich härter und realistischer.
Für mich klingen solche Eindrücke wie die perfekte Ergänzung zu dem, was man mit „Andor“ oder eben „The Mandalorian“ teilweise verfolgt – nämlich ein „dreckigeres“ Star Wars. Hätten wir das schon vor der Disney-Ära bekommen, wäre das Franchise vielleicht schon viel früher genau in jene Richtung gelenkt worden.
Die Verbindung zu anderen Star Wars-Projekten – Star Wars 1313 und Co.
Dass „Underworld“ nicht bloß eine isolierte Serie sein sollte, zeigt sich am Beispiel von Star Wars 1313. Dieses Videospiel wurde ebenso unter der Leitung von LucasArts entwickelt und sollte – Gerüchten zufolge – auf den unteren Ebenen von Coruscant spielen, wo ein junger Boba Fett im Mittelpunkt gestanden hätte. Auch hier war von düsterem Crime-Setting die Rede, das die Welt der Schmuggler, Gangster und Kopfgeldjäger aus der Nähe beleuchtet.
Synergie zwischen Serie und Spiel
Nach allem, was man hörte, hätte sich „Underworld“ und „Star Wars 1313“ perfekt ergänzen können – ähnlich wie Filme und Serien im Marvel Cinematic Universe verzahnt sind.
- Man hätte in der Serie bestimmte Charaktere oder Orte eingeführt, die dann im Spiel weiter erkundet worden wären.
- Umgekehrt hätte das Spiel Hintergründe und Nebenschauplätze erzählen können, die in der Serie nur angerissen werden.
Erwähnung bekannter Charaktere
Darüber hinaus geisterte in diversen Fankreisen das Gerücht herum, Han Solo und Chewbacca hätten in „Underworld“ ihren ersten Zusammentreff erlebt, oder Lando Calrissian wäre ein wichtiges Bindeglied zwischen den illegalen Geschäften der Unterwelt und den Helden der Galaxis geworden. Ob das tatsächlich so geplant war oder nur Fantasie der Fans, lässt sich heute schwer sagen. Doch die Möglichkeit, beliebte Charaktere in einer glaubwürdigen, erwachseneren Geschichte zu sehen, ist zweifellos Teil des Reizes gewesen.
Warum wurde die Serie nie realisiert? – Eine Kollision aus Budget, Übernahme und Vision

Warum man nach all den Jahren immer noch auf „Underworld“ warten muss, hat mehrere Gründe. Zum einen konnte sich Lucasfilm, trotz Lucas’ großem Enthusiasmus, keine verlässliche Finanzierung sichern. Zum anderen kam die Disney-Übernahme dazwischen, und das Unternehmen entschied sich, die Zukunft von Star Wars neu zu strukturieren.
Budgetprobleme: 40 Millionen pro Episode
Noch einmal: 40 Millionen Dollar pro Folge. Das ist nach wie vor eine gigantische Summe für eine Fernsehproduktion, zumal wir es material für über 100 Episoden gegeben haben soll. Letztere Zahl erwähnte Lucas selbst, als er sagte, dass er mindestens so viel Material plane. Ausgehend von den Erzählungen von Rick McCallum und anderen Beteiligten, gab es bereits 60 Drehbücher, die in einer dritten Fassung vorlagen.
- Wer diese Zahl einmal überschlägt, landet schnell bei einer Kalkulation, die Hollywood-Blockbuster sprengt.
- Vor der Ära von Streaming-Giganten wie Disney+ oder Netflix gab es kaum Sender, die so ein Riesenprojekt hätten stemmen können.
Ob George Lucas später Abstriche gemacht hätte, falls HBO oder ein anderer Sender eingestiegen wäre, bleibt Spekulation. Fakt ist: So ein Unterfangen hätte vermutlich den Weg für viele heutige Großproduktionen geebnet – oder aber sich als zu großer Ballon herausgestellt, der spätestens am Finanzierungshimmel geplatzt wäre.
Veränderungen nach der Übernahme durch Disney
Als Disney dann 2012 Lucasfilm übernahm, begann die Ära neuer Filme, wie Episode VII bis IX, und neuer Serien auf Disney+, wie „The Mandalorian“, „The Book of Boba Fett“, „Obi-Wan Kenobi“ und „Andor“. Von „Underworld“ war plötzlich keine Rede mehr.
- Disney wollte einen einheitlichen Kanon und krempelte viele alte „Legends“-Elemente um.
- Projekte, die nicht ins Gesamtkonzept passten, verschwanden schnell in der Schublade – darunter anscheinend „Underworld“.
- Star Wars 1313 wurde ebenfalls eingestampft, worüber sich viele Gamer bis heute ärgern, da frühe Gameplay-Demos absolut vielversprechend wirkten.
Vielleicht war Disneys Entscheidung nachvollziehbar, denn der Konzern wollte sich zunächst auf Filme konzentrieren, um die 4-Milliarden-Dollar-Investition in Lucasfilm zu rechtfertigen. Eine High-Budget-Live-Action-Serie, die für damalige Verhältnisse noch riskanter schien, stand da kaum auf der Prioritätenliste.
Die verlorenen Drehbücher und mögliche Zukunft – Gibt es eine Chance auf Auferstehung?

Mich persönlich lässt der Gedanke nicht los: Was ist mit diesen 60 Drehbüchern? Laut Rick McCallum sind sie nicht nur bloße Entwürfe, sondern bis zur dritten Fassung ausgearbeitet. Das bedeutet, dass zumindest ein gehöriger Teil der Handlung, der Figuren und der Dialoge schon sehr konkret vorliegt.
- Wo liegen diese Skripte jetzt?
- Wer besitzt die Rechte? Vermutlich ist es Disney, da Lucasfilm Teil des Konzerns ist.
- Könnte es sein, dass Disney eines Tages auf die Idee kommt, dieses Material zu verwerten, wenn die Nachfrage nach Star Wars-Serien weiter steigt?
Gerade wenn ich an den Erfolg von „The Mandalorian“ denke, bei dem viele Fans die bodenständigere, westernartige Atmosphäre schätzen, oder an „Andor“, das einen realistischeren und düstereren Erzählton anschlägt, frage ich mich: Warum nicht „Underworld“ wiederbeleben und zumindest Teile daraus in künftige Serien integrieren?
- Vielleicht könnten Elemente aus den Drehbüchern in einem neuen Projekt auftauchen.
- Oder Disney könnte eine ganz neue Serie launchen, die zwar nicht exakt „Underworld“ heißt, aber dieselben Motive, Charaktere und Storylines verarbeitet.
Jedenfalls fände ich es außerordentlich spannend, diese Skripte einmal zu lesen – oder zumindest zu erfahren, welche Figuren im Zentrum standen, wie die Handlung geplant war und in welche Richtung George Lucas die Star-Wars-Galaxis wirklich lenken wollte.
Fazit – Die tragische Verpasste Chance einer neuen Star-Wars-Ära
Meiner Meinung nach ist „Star Wars: Underworld“ eines der faszinierendsten Was-wäre-wenn-Projekte, die je in der Galaxis weit, weit entfernt angekündigt wurden. Die Mischung aus hohem Budget, erwachsenem Ton, kriminellen Syndikaten und einer Zeitspanne, in der das Imperium seine härteste Form annahm, verspricht enormes Potenzial. Ich glaube fest daran, dass diese Serie ein Meilenstein geworden wäre – vielleicht sogar früher als andere Formate, die uns später das düstere, ernsthafte Star Wars gaben, nach dem wir uns lange gesehnt haben.
Highlights, die mir am Herzen liegen:
- Die intensive Atmosphäre einer Unterwelt voller Ganoven, Gangster und Kopfgeldjäger.
- Die Chance, neue Charaktere zu etablieren, ohne sich ewig auf Luke, Leia oder Obi-Wan zu stützen.
- Die Erkundung der Machtstruktur innerhalb der Galaxis, wenn Jedi keine große Rolle spielen, sondern Gewalt, Kontakte und Credits über Leben und Tod entscheiden.
- Eine erwachsenere Herangehensweise an Star Wars, die den Spagat zwischen Epos und Menschlichkeit schafft.
Natürlich bleibt es Spekulation, ob Disney das Projekt irgendwann in irgendeiner Form aus der Versenkung holen wird. Aktuell scheint man sich mit „Ahsoka“, „The Mandalorian“, „Andor“, „Skeleton Crew“ und möglichen neuen Filmen eher darauf zu konzentrieren, das Kanon-Universum geordnet auszubauen und kontinuierlich mit Content zu füllen. Doch genau darin sehe ich eine kleine Hoffnung: Sobald Star Wars-Serien zum Standard auf Disney+ gehören und die Verantwortlichen spüren, dass Fans immer wieder nach mehr Hunger haben, könnte ein Projekt wie „Underworld“ erneut auf den Tisch kommen – sei es in adaptierter Form oder als direkte Umsetzung jener alten Drehbücher.
Bis dahin bleibt uns nur die Vorstellungskraft. Und, ganz ehrlich, das ist ja auch etwas, wofür Star Wars seit jeher geliebt wird. Die Galaxis ist so groß, so reich an Geschichten, Charakteren, Kulturen und Konflikten, dass wir Fans oft die besten Ideen selbst spinnen. Aber es ist schon ein wenig traurig, dass ein George Lucas-Originalkonzept, das so weit gediehen zu sein scheint, nicht einmal einen Piloten hervorgebracht hat. Man stelle sich nur vor, wir hätten bereits 2009 oder 2010 erste Episoden von „Underworld“ gesehen – die Star-Wars-Landschaft wäre vielleicht heute eine völlig andere.
Am Ende bleibt mir nur, auf die Zukunft zu blicken. Vielleicht – und das ist mein sehnlichster Wunsch – haben wir eines Tages doch noch die Gelegenheit, Stück für Stück Inhalte aus diesen sagenumwobenen Drehbüchern serviert zu bekommen. Sei es als eigenständige Serie, als Einblicke in Romanen oder Comics, oder gar als Adaptionsversuch in einer Post-Credit-Ära, in der Disney sich mehr experimentellen Formaten öffnet.
Solange das nicht passiert, werden „Star Wars: Underworld“ und die Themen rund um Coruscants Unterwelt wohl ihren Status als Mythos innerhalb des Fandoms behalten. Was für eine große Chance das für Lucasfilm und die Star-Wars-Galaxis sein könnte, lässt sich nur erahnen. Ich für meinen Teil hoffe jedenfalls, dass diese Idee – genauso wie Star Wars 1313 – eines Tages den Weg auf unsere Bildschirme findet und uns in eine ungeahnt finstere Ecke der Galaxis eintauchen lässt, die wir so noch nie gesehen haben.
Bis dahin bleibt es ein wenig wie eine ungeschriebene Legende – eine Idee voller Potenzial, die darauf wartet, entfesselt zu werden. Doch genau solche ungewissen Pfade, solche mutigen Schritte ins Unbekannte, haben Star Wars schon immer geprägt. Vielleicht braucht es nur den richtigen Moment, um diese düstere, unentdeckte Seite der Galaxis endlich zum Leben zu erwecken.
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- Obi-Wan Kenobi (Disney+ Serie) – Studio: Lucasfilm | Verleiher: Disney+
- Skeleton Crew (Disney+ Serie) – Studio: Lucasfilm | Verleiher: Disney+
- Star Wars (Marke, Logo) – Studio: Lucasfilm | Rechteinhaber: The Walt Disney Company
- Star Wars Outlaws (Videospiel) – Studio: Massive Entertainment | Publisher: Ubisoft
- Disney+ (Streaming-Dienst, Banner) – Rechteinhaber: The Walt Disney Company