Seiteninhalte
- 1 A Working Man: Der neue Jason-Statham-Film im Test – lohnt sich der Kinogang?
- 1.1 Was ist A Working Man eigentlich für ein Film?
- 1.2 Meine Erwartungen – und warum ich weitestgehend positiv überrascht wurde
- 1.3 Handlung – knapp zusammengefasst
- 1.4 Jason Statham – Der ewige Action-Held, der nicht altert
- 1.5 Regie von David Ayer – eine Achterbahnfahrt in Sachen Qualität
- 1.6 Sylvester Stallone – Macho-Mentalität und Macho-Skript?
- 1.7 Spannung, Action und Kameraführung
- 1.8 Laufzeit und Tempo – 116 Minuten Adrenalin oder doch zu lang?
- 1.9 Figuren und Schauspiel – Licht und Schatten
- 1.10 Ist A Working Man besser als sein Ruf?
- 1.11 Wo liegen die Stärken und Schwächen?
- 1.12 Wer sollte sich A Working Man anschauen?
- 1.13 Kino oder Streaming – wo lohnt sich das Erlebnis?
- 1.14 Parallelen zu anderen Statham-Filmen und das unverwüstliche Image
- 1.15 Vergleiche mit The Beekeeper und früheren David-Ayer-Werken
- 1.16 Wie viel Stallone steckt wirklich drin?
- 1.17 Mein persönliches Fazit – kurz und knackig
A Working Man: Der neue Jason-Statham-Film im Test – lohnt sich der Kinogang?
Ich bin eigentlich niemand, der Jason Statham-Filme mit übermäßigem Tiefgang verbindet. Im Gegenteil: Sobald ich ein Plakat von ihm sehe, rechne ich mit harter Action, kompromisslosen Kämpfen und jeder Menge Adrenalin. A Working Man macht da keine Ausnahme – und genau deshalb hat der Film mich trotz aller Kritikpunkte auf seine ganz eigene Art unterhalten. In diesem Blogbericht, möchte ich euch meine persönliche Sicht darlegen, detaillierte Hintergründe zum Film liefern und euch zugleich einen kleinen Ausblick geben, ob sich der Gang ins Kino lohnt oder ob man das Ganze eher im heimischen Streaming-Programm genießen sollte. Dabei habe ich mich einerseits an die Infos gehalten, die ich bereits hatte, andererseits auch recherchiert, um euch ein möglichst umfassendes Bild zu vermitteln. Also, schnallt euch an: Jetzt geht’s ab in die Welt von A Working Man.
Um den offiziellen Trailer zu A Working Man mit Jason Statham zu laden, klicke auf den Button und akzeptiere externe Medien.
Was ist A Working Man eigentlich für ein Film?
Wenn ich den Namen Jason Statham höre, denke ich sofort an Filme wie The Transporter, Crank oder zuletzt The Beekeeper. Alle diese Werke haben eine Gemeinsamkeit: Sie setzen auf schnörkellose, harte Action mit einem Protagonisten, der nur schwer zu stoppen ist. A Working Man schlägt in genau diese Kerbe. Es geht um Levin Cade, einen Ex-Soldaten, der mehr oder weniger unfreiwillig in einen Kidnapping-Fall verwickelt wird. Der Film ist FSK 18, was schon einmal klarmacht, dass man sich auf reichlich Brutalität einstellen darf. Und tatsächlich: Die Action-Sequenzen sind teils äußerst ruppig.
Regie führt David Ayer, der mit Filmen wie End of Watch, Fury (Herz aus Stahl) und Suicide Squad bereits für Gesprächsstoff gesorgt hat. Ayer ist bekannt dafür, eine gewisse Härte und Düsterkeit in seine Stoffe zu bringen, wobei A Working Man eher ein simpler Action-Streifen geworden ist, ohne allzu viel Tiefgang. Gleichzeitig steht noch ein großer Name hinter den Kulissen: Sylvester Stallone. Er hatte beim Drehbuch seine Finger im Spiel, was durchaus interessant ist, wenn man sich die Macho-Mentalität und das rough-and-tough-Image anschaut, das der Film vermittelt. Man kann sich vorstellen, dass Stallones Haltung zum Thema „harte Kerle“ da einen erheblichen Einfluss hatte.
Meine Erwartungen – und warum ich weitestgehend positiv überrascht wurde
Ganz ehrlich: Als ich in A Working Man ging, hatte ich im Vorfeld einige negative Stimmen gehört. Manch einer sprach davon, dies sei einer von Jason Stathams schlechtesten Filmen. Ich bin allerdings mit sehr niedrigen Erwartungen reingegangen. Das hat oft den Vorteil, dass man im Kino oder vor dem Streaming-Service angenehmer überrascht wird, wenn ein Film dann doch solide unterhält. Und genauso war es bei mir.
Ich bin nicht reingegangen und habe mir gedacht: „Wow, hoffentlich reißt mich die Story vom Hocker oder entwickelt sich zu einem meisterlichen Drama.“ Nein, ich wollte einfache Action, ein paar knackige Kampfsequenzen und das altbekannte, raue Statham-Charisma. Genau das habe ich bekommen. A Working Man ist mit seinen 116 Minuten vielleicht ein bisschen lang geraten, wirkt hier und da etwas ausgedehnt, aber er liefert in regelmäßigen Abständen das, was ich mir bei diesem Titel erhoffe: Boom, Bang, Krawumm, harte Fights und jede Menge Statham, der scheinbar nicht altert. Mal ehrlich, ich frage mich bei jedem neuen Film, wie der Mann das macht. Er sieht gefühlt seit Ewigkeiten gleich aus und ist topfit. Wie bitte geht das?
Jedenfalls: Der Film musste gar nicht tiefgründig sein, und das habe ich ihm auch nie angekreidet. Wer mit der Erwartung in den Kinosaal stapft, ein episches Drama oder eine vielschichtige Charakterstudie zu sehen, ist an der falschen Adresse. A Working Man will gar nicht tiefgründig sein. Er will einfach unterhalten – und das ist durchaus legitim. Genau aus diesem Grund sage ich, dass er besser ist, als viele ihn machen. Er ist sicherlich nicht der beste Statham-Film, aber in meinen Augen auch längst nicht so schlecht, wie einige Kritiken behaupten.
Handlung – knapp zusammengefasst

Um das Ganze jedoch etwas greifbarer zu machen, hier eine kurze Zusammenfassung (ohne zu sehr zu spoilern):
- Levin Cade (Jason Statham) ist ein ehemaliger Soldat. Er schlägt sich mit einfachen Jobs durch und will kein Mitleid und kein fremdes Geld.
- Eines Tages gerät er auf einer Baustelle mit einer bewaffneten Gang aneinander. Man muss keinen Doktortitel in Filmwissenschaften besitzen, um zu ahnen, dass das nicht gut ausgeht – natürlich für die Gang.
- Als die Tochter seines Baustellen-Chefs entführt wird, sieht Cade seine Chance, etwas richtigzustellen, und schwört, sie zu retten.
- Es folgen zahlreiche Kämpfe, Schießereien und Auseinandersetzungen mit einer Gruppe, die man wohl als russische Gangsterorganisation bezeichnen kann.
- Die FSK 18 kommt nicht von ungefähr. Es fließt reichlich Blut, und die Gewaltspitzen sind teils extrem hoch.
Was mich persönlich manchmal amüsiert hat, sind die Klischees, die hier bedient werden. Die Bösewichte sind karikaturhaft böse, die Protagonisten bleiben relativ eindimensional, und es gibt kaum Verschnaufpausen, um tiefer in Motive oder Gefühle einzutauchen. Das muss man mögen – oder zumindest akzeptieren, wenn man so einen Film schaut. Da David Ayer eigentlich ein Händchen dafür hat, zumindest in seinen besseren Werken (End of Watch, Fury) Charaktertiefe mit Action zu verbinden, wundert es mich einerseits. Andererseits ist der Einfluss von Sylvester Stallone, der ebenfalls für seine geradlinigen Action-Skripte bekannt ist, in jedem Moment spürbar.
Jason Statham – Der ewige Action-Held, der nicht altert
Wenn ich von Jason Statham rede, kommen mir gleich Bilder in den Kopf:
- Der durchtrainierte Kampfsportler, der seine Gegner in Sekundenbruchteilen auf den Boden ringt.
- Der coole Antiheld, der meist nur wenige Worte verliert und lieber Taten sprechen lässt.
- Der Mann, der gefühlt jedes Jahr in mindestens einem Action-Streifen mitspielt und sich dabei kaum verändert.
In A Working Man bekommen wir genau diesen Jason Statham zu sehen. Manche könnten sagen: „Er spielt doch immer dieselbe Rolle.“ Ja, er hat seine bewährte Nische gefunden und verlässt die selten. Das stört mich persönlich aber nicht, solange er mich unterhält. Er hat seine Fans, und die wollen genau das sehen: harte Fäuste, ein rauer Spruch hier und da, und einen Helden, der sich notfalls gegen eine ganze Armee von Schurken durchsetzen kann.
Dass Statham in seiner Karriere durchaus auch andere Facetten gezeigt hat – man erinnere sich an seine Anfänge unter Regisseur Guy Ritchie in Filmen wie Bube, Dame, König, Gras oder Snatch – Schweine und Diamanten – wird in der öffentlichen Wahrnehmung oft verdrängt. Er hat damals bewiesen, dass er Humor und ein gewisses schauspielerisches Können besitzt. Doch spätestens seit The Transporter wurde er systematisch ins Action-Genre gedrängt – ein Weg, den er offenbar selbst durchaus schätzt. Warum auch nicht? Immerhin ist das Publikum da, die Filme werden geguckt, und Statham bleibt konstant im Gespräch. Was will man mehr als Schauspieler?
Regie von David Ayer – eine Achterbahnfahrt in Sachen Qualität
David Ayer ist ein Name, der in Hollywood für ganz unterschiedliche Reaktionen sorgt. Einerseits hat er grandiose Filme abgeliefert (Training Day hat er mitgeschrieben, End of Watch inszeniert), andererseits ist er für Flops wie Suicide Squad oder den stark diskutierten Netflix-Film Bright verantwortlich. Seine Handschrift ist meist düster, realistisch und oft geprägt von Polizeithemen oder Military-Action.
In A Working Man merkt man zwar Ansätze seines Stils, aber es wirkt fast so, als habe er sich hier mehr zurückgehalten. Vielleicht liegt das an Stallones Einfluss, vielleicht aber auch an der Vorgabe, dass dies einfach ein Action-Film ohne großen Tiefgang werden sollte. Man spürt zwar vereinzelt die harte, brutale Herangehensweise, zum Beispiel in den Schießereien oder Faustkämpfen, aber Charakterentwicklung oder emotionale Tiefe sucht man weitgehend vergeblich. Das ist nicht unbedingt als Kritik gemeint – es ist einfach eine Feststellung. A Working Man ist im Kern ein reiner Unterhaltungsfilm.
Sylvester Stallone – Macho-Mentalität und Macho-Skript?

Dass Sylvester Stallone in irgendeiner Form an diesem Film beteiligt ist, macht schon die Runde. Stallone hat das Drehbuch (mit)verfasst und war wohl auch Produzent. Natürlich kennt man ihn als Darsteller von Figuren wie Rocky oder Rambo, beides starke Charaktere, die viel mit Männlichkeit und Kraft protzen. Er hat auch bei The Expendables Regie geführt und das Action-Kino maßgeblich geprägt. Folglich wundert es mich nicht, dass A Working Man in Sachen „harte Kerle retten die Welt“ keine Kompromisse eingeht.
Man merkt eine gewisse Macho-Haltung und eine klassische Aufteilung der Geschlechterrollen. Frauen sind entweder Opfer oder motivieren den Helden durch ihre Notlage, während der Mann anpackt, alles niederknüppelt und sich keine Blöße gibt. Wer in Filmen Wert auf Emanzipation und differenzierte Rollenbilder legt, wird hier die Augen verdrehen. Mich persönlich stört es in diesem Kontext weniger, weil ich weiß, worauf ich mich einlasse, wenn ich einen Stallone-Statham-Actioner schaue. Es ist Old-School-Kino mit klaren Grenzen zwischen Gut und Böse, ohne große Differenzierung, ohne moralische Grauzonen.
Spannung, Action und Kameraführung
Ein großes Thema bei A Working Man ist die Kameraführung. Viele Kritiker bemängeln, dass die Kamera zu sehr wackelt und man sich an Filmemacher wie Paul Greengrass erinnert fühlt, ohne dabei dessen Genialität zu erreichen. Tatsächlich sind einige Einstellungen ruckelig und hektisch geschnitten, was den Kampfsequenzen manchmal an Übersicht raubt. Dabei könnte ein Darsteller wie Jason Statham durchaus glänzen, wenn man ihm Raum für saubere Choreografien gibt, die man auch gut erkennt.
Stattdessen sind viele Szenen schnell hintereinander geschnitten. Das sorgt für Dynamik, kann aber auf Dauer anstrengend sein. Ich persönlich mag es, wenn Actionfilme ihre Fights mit klaren, nachvollziehbaren Einstellungen präsentieren, doch hier hat man den Versuch gestartet, mehr Tempo und Intensität rüberzubringen. Das klappt nicht immer, führt aber immerhin zu einer ungeschönten Brutalität, die dem Film seinen FSK-18-Stempel einbringt.
Alles in allem ist die Action reichlich vorhanden. Wer also auf Schießereien, Faustkämpfe und Explosionen steht, kommt definitiv auf seine Kosten. Die Härte könnte für einige Zuschauer allerdings zu viel sein. Vor allem, wenn man die Brutalität in Verbindung mit der eher dünnen Story setzt, wirkt es manchmal so, als wolle der Film nur von Szene zu Szene rasen, um möglichst schnell den nächsten Kick zu liefern. Das muss man wollen – wer lieber lange Dialoge oder ruhige Charaktermomente bevorzugt, kann hier getrost passen.
Laufzeit und Tempo – 116 Minuten Adrenalin oder doch zu lang?
116 Minuten sind schon eine beachtliche Zeit für einen Actionfilm, der im Kern doch sehr simpel gestrickt ist. Manche meiner Bekannten sagen: „Das ist mir viel zu lang für stumpfes Geballer.“ Ich persönlich fand es mal mehr, mal weniger gelungen. Zu Beginn legt der Film ein rasantes Tempo vor, schon nach wenigen Minuten fliegen Fäuste und Kugeln. Das kann einerseits spannend wirken, andererseits fehlt mir in den ersten 20 Minuten ein wenig die Heranführung an die Figur. Man kennt Levin Cade eben nur als wortkargen Ex-Soldaten, ohne besonders tiefgründige Motivation oder Vorgeschichte.
Im Mittelteil zieht sich die Handlung dann etwas, weil immer wieder ähnliche Konfrontationen inszeniert werden. Für mich hätte man hier straffen können, um nicht zu repetitiv zu wirken. Die letzten 30 Minuten sind allerdings eine waschechte Action-Orgie, in der es zur Sache geht. Für Fans von krachenden Final-Showdowns hat man also genug Futter. Ob es einem zu lang wird, hängt wohl davon ab, wie sehr man sich mit diesem High-Speed-Action-Level anfreunden kann. Ich konnte es ganz gut, weil ich genau das erwartet habe: Hirn-aus-Action, bei der es weniger um Story und mehr ums pure Entertainment geht.
Figuren und Schauspiel – Licht und Schatten

Man könnte meinen, ein Film mit Jason Statham, Michael Peña und David Harbour in den Nebenrollen könnte mehr Tiefe haben, als man zuerst erwartet. Gerade Peña hat mit Filmen wie End of Watch (ebenfalls David Ayer!) bewiesen, dass er ein großartiger Darsteller ist. Aber hier bleibt seine Rolle sehr blass. Er spielt den Chef einer Baufirma, dessen Tochter entführt wird, wirkt jedoch nie wirklich verzweifelt oder emotional involviert. Das ist schade, weil Peña durchaus das Talent hätte, dieser Rolle eine glaubwürdige Tiefe zu verleihen.
David Harbour (bekannt aus Stranger Things oder dem Marvel-Film Black Widow) wird ebenfalls nur rudimentär in die Handlung eingebunden. Seine Figur taucht gefühlt aus dem Nichts auf und wirkt, als könnte sie ebenso gut weggelassen werden, ohne dass es den Plot massiv beeinflusst. Das ist eine verschenkte Chance, weil Harbour ein sehr charismatischer Schauspieler ist, der durchaus das Potenzial hätte, als Antagonist oder Underdog zu glänzen.
Die entführte Tochter, gespielt von Ariana DeBose oder Arianda Reves (je nachdem, wie man es in den Credits findet; hier kursieren verschiedene Schreibweisen), ist in manchen Szenen das emotionale Herz, das immerhin etwas mehr Facetten zeigt als die restlichen Figuren. Das trägt dazu bei, dass man zumindest ein Fünkchen Mitgefühl für sie aufbringt. Aber: Eine wirkliche Entwicklung bleibt leider aus.
Ist A Working Man besser als sein Ruf?
Wie bereits erwähnt, bin ich mit sehr niedrigen Erwartungen reingegangen. Deshalb muss ich an dieser Stelle gestehen: Ich halte ihn für besser, als er gemacht wird. Viele sprechen von einem Totalausfall, gar vom „schlechtesten Statham-Film“. Dem würde ich widersprechen. A Working Man ist mit Sicherheit kein Meisterwerk, aber ich finde ihn unterhaltsamer als so manch andere Actiongurke, die in letzter Zeit rauskam.
Im Vergleich zum Vorjahres-Streifen The Beekeeper – ebenfalls eine Zusammenarbeit von David Ayer und Jason Statham – würde ich sagen, dass A Working Man vielleicht sogar einen Ticken mehr Struktur und Energie hat. Bei The Beekeeper hatte ich das Gefühl, dass die Story sich noch weniger Mühe gab, Sinn zu ergeben. Hier hingegen wird zumindest so getan, als gäbe es ein klares Ziel (Rettung der entführten Tochter), das mir persönlich genug ist, um mich in diesem Genre bei Laune zu halten.
Wer einfach nur hirnlose Action möchte, wird auf jeden Fall bedient. Wer jedoch einen „verborgenen Schatz“ sucht, der Action mit Anspruch vereint, sollte sich anderweitig umschauen. So oder so: Als Action-Fan kann man nicht allzu viel falsch machen, wenn man sich mit ausreichend Popcorn (oder Chips, oder Cola, oder Bier – ihr kennt das) vors Heimkino setzt und den Film anwirft.
Wo liegen die Stärken und Schwächen?
Stärken
- Jason Statham in seiner Paraderolle: rau, wortkarg, gnadenlos und immer noch top in Form.
- Rasanter Einstieg und konsequente Action-Sequenzen, die sich durch den ganzen Film ziehen.
- Kompromisslose Härte, die Fans brutaler Action zufriedenstellen dürfte.
- Ein simpler Plot, der nur wenig Vorwissen erfordert und schnelle Zugänglichkeit ermöglicht.
- Sylvester Stallones Einfluss ist spürbar und gibt dem Ganzen einen gewissen Old-School-Charme.
Schwächen
- Kaum Charakterentwicklung: Die meisten Figuren bleiben zweidimensional.
- Teils übertriebene Klischees, vor allem bei den Gegnern (Russenmafia, harte Biker-Typen, etc.).
- Die Kameraführung und der schnelle Schnitt sorgen oft dafür, dass man die Action nur schwer verfolgen kann.
- Michael Peña und David Harbour sind kaum sinnvoll in die Handlung eingebunden, verschenktes Potenzial.
- Für einen reinen Actionfilm (ohne große Story) hätte man die Laufzeit eventuell kürzen können, um Wiederholungen zu vermeiden.
Wer sollte sich A Working Man anschauen?
- Jason Statham-Fans: Ganz klar. Wer seine Filme liebt, weiß genau, was er bekommt, und wird kaum enttäuscht sein.
- Action-Liebhaber: Gerade wenn man nach einem kompromisslosen Film voller Krawall und Schlägereien sucht, ist man hier richtig.
- Menschen, die Hirn-aus-Unterhaltung mögen: Man muss nicht viel nachdenken, kann sich zurücklehnen und das Spektakel genießen.
Dagegen ist der Film nichts für Leute, die:
- Eine tiefgründige Geschichte oder starke Charaktere erwarten.
- Mit einer hohen Gewaltfrequenz Schwierigkeiten haben oder sich an Macho-Klischees stören.
- Viel Wert auf realistische Darstellungen oder logische Handlungsmotivation legen.
Kino oder Streaming – wo lohnt sich das Erlebnis?

Ich habe den Film im Kino erlebt. Dabei ist es natürlich immer beeindruckend, wenn Schüsse und Explosionen auf der großen Leinwand knallen. Auch das kollektive Erlebnis mit Freunden, die man vielleicht für einen Männerabend oder einen lockeren Action-Abend aktiviert, kann durchaus Spaß machen. Allerdings muss ich sagen, dass man für ein ultimatives Erlebnis nicht unbedingt ins Kino muss.
Wer sparen möchte und sich sagt: „Ich kann auch ein paar Monate warten, bis er im Heimkino oder bei einem Streaming-Anbieter meiner Wahl läuft“, wird meiner Meinung nach nicht viel falsch machen. Die große Leinwand wertet zwar das Bild und den Sound auf, ist aber kein Muss, um den Film zu genießen. Vielleicht ist er sogar perfekt geeignet für einen gemütlichen Abend mit Freunden im heimischen Wohnzimmer, wo ihr gemeinsam über die teils klischeehaften Bösewichte lachen und bei den brutalen Szenen mitfiebern könnt.
Parallelen zu anderen Statham-Filmen und das unverwüstliche Image
Wenn ich an Crank denke, fällt mir sofort das Wort „abgedreht“ ein. Bei The Transporter habe ich die elegante Choreografie der Kampfszenen geliebt, und in Filmen wie Fast & Furious: Hobbs & Shaw kam Stathams trockener Humor zum Vorschein. A Working Man reiht sich irgendwo dazwischen ein, allerdings ohne eine wirklich herausragende Note zu setzen. Er ist rudimentär: die Grundelemente eines Statham-Actioners sind vorhanden, aber die Besonderheit, wie ein überspitztes Gimmick (Crank mit seinem Adrenalin-Wahnsinn) oder ein ausgeklügelter Plot (wie manchmal in The Transporter) fehlt.
Trotzdem: Das unverwüstliche Image von Jason Statham wird weiter zementiert. Der Mann braucht scheinbar keine Pause, dreht einen Film nach dem anderen und bleibt seinem Stil treu. Das hat etwas Beeindruckendes an sich. Auch wenn ich persönlich mir manchmal wünsche, er würde hin und wieder einen Abstecher in etwas unkonventionellere Rollen machen, respektiere ich seine Konstanz. Er hat seine Fanbase, und die bekommt, was sie will.
Vergleiche mit The Beekeeper und früheren David-Ayer-Werken
Ein aktueller Anhaltspunkt zum Vergleichen ist The Beekeeper (2022), der ebenfalls unter der Regie von David Ayer und mit Jason Statham entstanden ist. Viele warfen dem Film damals vor, dass er noch belangloser sei als die meisten Statham-Werke. A Working Man geht in eine ähnliche Richtung, hat aber zumindest für mich mehr Verknüpfungspunkte in der Story. Das Thema „Rettung einer entführten Tochter“ mag zwar klischeehaft sein, gibt dem Ganzen aber einen emotionalen Motor, der The Beekeeper in meinen Augen gefehlt hat. Deshalb würde ich sagen, A Working Man ist einen Hauch besser.
David Ayer selbst hat mit Filmen wie End of Watch (2012) sein Talent für emotionale Härte bewiesen. Dort erleben wir eine mitreißende Story über zwei Cops in L.A., die glaubhaft gezeichnet und dramaturgisch stark umgesetzt ist. Dieser Realismus fehlt in A Working Man. Stattdessen haben wir eine überzeichnete Action-Welt, die sich eher in Richtung Suicide Squad bewegt, jedoch ohne die Comic-Verrücktheit. Es wirkt fast, als hätte Ayer gewollt, aber nicht gekonnt – oder einfach nicht gedurft. Vielleicht gab es klare Vorgaben oder ein Script, das wenig Raum für Kreativität ließ. In jedem Fall darf man hier keinen Ayer im Stil seiner besten Tage erwarten.
Wie viel Stallone steckt wirklich drin?
Sylvester Stallones involvement wird oft so beschrieben, dass er maßgeblich am Drehbuch beteiligt war. Wer seine Reality-Show The Family Stallone auf Paramount+ kennt, weiß, dass er privat eine sehr traditionelle, teils etwas altertümliche Sicht auf Männlichkeit pflegt. Er sieht sich gern als Beschützer seiner Familie, ist sehr darauf bedacht, dass seine Töchter nicht mit den „falschen Männern“ in Kontakt kommen etc. Diese Einstellung spürt man in A Working Man. Die Frau ist das schützenswerte Wesen, der Mann geht in den Kampf und regelt alles. Das kann man kritisieren oder einfach als Teil dieses machohaften Action-Kosmos akzeptieren.
Stallones Handschrift zeigt sich auch darin, dass die Dialoge oft kurz und kernig sind. Wer Stallone kennt, weiß, dass er keine Shakespeare-Monologe schreibt. Er setzt auf klare Fronten und Strukturen. Freund, Feind, Opfer, Held. Natürlich kann man das altmodisch finden, aber in einem Film wie A Working Man passt es irgendwie. Wenn man Action will, bekommt man Action. Wenn man auf mehr Wert legt, ist dieser Film vielleicht nichts für einen.
Mein persönliches Fazit – kurz und knackig
Ich mache es kurz und schmerzlos: A Working Man ist für mich ein klassischer Jason-Statham-Actioner, der genau das liefert, was man sich von ihm verspricht. Wenn man niedrige Erwartungen an Story und Charaktertiefe hat und einfach Bock auf brutale, teils hemmungslose Krawall-Action mit einem wortkargen Helden hat, der scheinbar nichts aufhalten kann, wird hier nicht enttäuscht. Ich persönlich finde den Film solide und durchaus unterhaltsam, wenn man in der richtigen Stimmung ist – sprich, wenn man einen Abend möchte, an dem man das Hirn ausschaltet und sich berieseln lässt.
Verglichen mit anderen Statham-Filmen ordne ich ihn im Mittelfeld ein. Er kommt keinesfalls an Kultfilme wie Crank oder Snatch heran, ist aber meiner Meinung nach auch nicht so schlecht wie einige behaupten. The Beekeeper aus dem letzten Jahr fand ich beispielsweise schwächer, obwohl er ähnliche Elemente hatte. Bei A Working Man hat mir die klare Linie des „Retter-Helden“-Plots wenigstens ein Ziel gegeben. Ich habe mich vom Film abholen lassen und musste nicht allzu sehr über Logik oder tiefergehende Hintergründe nachdenken.
Für wen ist der Film etwas?
- Für Fans von Jason Statham, die ihn in seiner typisch knallharten Rolle sehen wollen.
- Für Action-Begeisterte, die ein FSK-18-Spektakel mit viel Wumms suchen.
- Für alle, die eine simple, geradlinige Story bevorzugen und keine Lust auf Arthouse haben.
Für wen eher nicht?
- Für Kinogänger, die Charakterentwicklung, Realismus oder gesellschaftliche Tiefe erwarten.
- Für empfindsame Zuschauer, die mit expliziter Gewalt Probleme haben.
- Für Menschen, die Macho-Klischees und eindimensionale Rollenbilder nicht ausstehen können.
Da ich häufig gefragt werde, ob man ins Kino gehen oder warten soll: Ich würde sagen, das kommt ganz auf deine Vorlieben an. Wenn du Lust auf großes Spektakel hast und mit Freunden vielleicht einen Männerabend im Kino verbringen willst, kann das Spaß machen. Falls du lieber auf dein gemütliches Sofa wartest, um den Film irgendwann im Streaming zu gucken, verlierst du nicht so viel. Technisch ist er zwar hochwertig, aber das Besondere, was man unbedingt im Kino sehen müsste, ist in meinen Augen nicht vorhanden.
Letzter Gedanke: Wie alt wird Jason Statham eigentlich noch, ohne zu altern? Der Mann scheint ein Genlabor gefunden zu haben, das ihn ewig jung hält. Einerseits beneide ich ihn, andererseits ist es auch Teil seiner Marke geworden: der Actionheld, der sich kaum verändert, dessen Charisma stetig bleibt und dessen Schlagkraft ungebrochen ist. Vielleicht ist das sein Geheimrezept, um eine ebenso lange und erfolgreiche Karriere wie Stallone hinzulegen.
Habt ihr A Working Man schon gesehen – oder steht der neue Jason-Statham-Film noch auf eurer Watchlist?
Lasst mich wissen, ob ihr ihn schon im Kino erlebt habt, ob ihr auf den Streaming-Release wartet – oder ob euch der Film (noch) gar nicht reizt. Ich bin mega gespannt auf eure Meinungen, Eindrücke und Bewertungen!
Die Rechte an den hier verwendeten Bildern liegen bei den jeweiligen Filmstudios und Verleihern. Die Verwendung erfolgt ausschließlich zu illustrativen Zwecken im Rahmen der Berichterstattung.
A Working Man – Studio: Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) | Verleiher: Warner Bros. Discovery
📺 Eingebettetes YouTube-Video:
Dieses Video stammt vom offiziellen YouTube-Kanal Amazon MGM Studios und wurde gemäß den YouTube-Nutzungsbedingungen eingebunden.
Das Video trägt den Titel „A Working Man | Final Trailer“ und ist direkt auf YouTube abrufbar:
🔗 https://www.youtube.com/watch?v=mdfrG2cLK58
Das Video ist auf YouTube gehostet. Beim Abspielen können personenbezogene Daten an YouTube (Google LLC) übertragen werden.
Weitere Informationen zur Datenverarbeitung findest du in unserer 👉 Datenschutzerklärung .